03Dezember
2019

Unterricht und Einkaufstour

Ok, ich habe einen Jetlag. Der Nachtschlaf ist dann mit vier Stunden Schlaf kürzer als geplant. Dafür bin ich morgens erstaunlich fit. Kaffee, Dusche (heiß oder kalt, erinnert an diverse Turnhallen), los geht‘s!

 

Um acht Uhr beginnt der Unterricht. Insgesamt vier Stunden täglich, aufgeteilt auf zwei Kurse. Mit den beiden Lehrerinnen bin ich zufrieden, die Kursgröße ist auch super, den Rest werde ich sehen. Ayi hat auch wie versprochen eine neue Steckerleiste und eine neue Klemmlampe für mich. Diese ist rosa statt mintgrün. Schenkt sich nichts an Hübschheit.

 

Am Nachmittag nehme ich erst einmal den Bus zu Carrefour. Das ist ein riesen Supermarkt, in dem es Massen an Kram gibt, und auch jede Menge Lärm, der dort an allen Ecken und Enden von Mensch und Maschine produziert wird. „We wish you a merry Christmas“ in Dauerschleife. Auch schon auf dem Weg in den eigentlichen Markt, auf dem man an gefühlten hunderten von Läden vorbei muss. Ich habe jetzt Papier, den „Rikschakuli“, Erdnussbutter, Sesampaste, irgendwas mit Chili, Oreos mit Matchageschmack und Schwämme. Ach, und Waschmittel. Da wurde ich auch ausgiebig beraten und durfte an allen Flüssigwaschmitteln mal schnüffeln. Beim Honig hat die Beratung dazu geführt, dass ich lieber keinen kaufen wollte. Vielleicht hätte ich, passend zur Beschallung, mal nach Lebkuchen fragen sollen?

 

Auf dem Heimweg gehe ich noch schnell in einen Schreibwarenladen. Wirklich dringend brauche ich zwar nichts, aber die Verkäuferin strickt und ich will die Adresse des Ladens, in dem sie die Wolle gekauft hat. Außerdem kann ich einen orangeschreibenden Kugelschreiber schon durchaus gebrauchen (jetzt echt!).

 

Die Schwämme teste ich nach der Rückkehr in die Wohnung sogleich. Sie funktionieren. Die letzten müssen irgendwie kaputt gewesen sein, so wie das Waschbecken aussah.

 

16:30 Uhr, es ist stockdunkel draußen, der Mond scheint mit zunehmender Sichel über dem Innenhof. Nebenan hat es noch einen vierstöckigen Sport-Outlet, da will ich mein Glück versuchen und eine Yogamatte erstehen. Haben sie aber nicht, nur Klamotten und Basketbälle. Apropos Basketbälle, Schulklassen habe ich heute schon joggen gesehen. Da hatte es um die 15 Grad unter Null.

 

Also gehe ich weiter, hungrig, auf der Suche nach etwas Essbarem. Weit muss man da ja meist nicht. Heute soll es was mit Reis sein. Das Essen ist gut, noch vielversprechender sind aber die zugeschnittenen und dem Anschein nach ursprünglich für das Quietschebunte liebende Kinder gedachte Matten, die auf die Bänke gebunden sind. Ich lasse mir gleich mal sagen, wo ich so etwas auftreiben kann. Das tut‘s nämlich auch auf dem Boden. Morgen werde ich mein Glück im Laden versuchen. Heute hatte er schon zu.

 

Inzwischen ist das Thermometer draußen auf minus 20 Grad gesunken. Dank nicht regelbarer Heizung sitze ich hier im T-Shirt.