04Dezember
2019

K-k-k-k-kalt und müde

Der Jetlag hält an. Ich hänge noch mitten im Akklimatisierungssprozess fest. Schlafmangel, Müdigkeit, Gewöhnung an die Außentemperaturen, vor allem aber an den Temperaturunterschied zwischen drinnen und draußen, all das dauert an. So richtig Hunger habe ich auch nicht.

 

Schon direkt nach dem Verlassen des Hauses weht mir ein eisiger Wind entgegen. Heute ist es noch einmal kälter als gestern, doch die Sonne scheint. Der Vormittag vergeht unspektakulär. Mittags mache ich mich auf die Suche nach dem Supermarkt, in dem ich die Matten erstehen will. Auf dem Weg dorthin gehe ich allerdings erst einmal Jiaozi und einen großen Teller voller kalter „Salate“ (Eierfrucht, Spinat, Kartoffelstreifen, Tofu) essen. Dass man bei Minusgraden begeistert kalte Speisen zu sich nimmt, ist mir ja auch eher neu. Liegt vielleicht daran, dass ich zu Hause meine Heizung nicht dauerhaft durchbollern lasse? Ich schaffe mit Mühe und Not die Hälfte und lasse mir den Rest einpacken. Bevor ich das Restaurant verlasse, frage ich noch einmal nach dem Supermarkt. Ich bin zu weit gegangen und muss zurück.

 

Auf der anderen Straßenseite befindet sich ein Restaurant oberhalb der Bahntrasse in zwei ausrangierten Personenzugwagen. Ich muss mir das in den nächsten Tagen mal genauer ansehen, heute war es mir zu kalt. Schon für das Foto wollte ich die Handschuhe kaum ausziehen. Aber das Wochenende soll milder werden und für Montag sind frühlingshafte zwei Minusgrade und Schneefall angesagt. Mal sehen, was kommt.

 

Der Supermarkt ist gut versteckt hinter mit dichten Vorhängen verhängten Türen. Kein Wunder eigentlich, irgendwie muss man ja eine Kälteschleuse einbauen. Im Erdgeschoss befinden sich lauter kleine oder größere Lebensmittelstände. Es gibt Gemüse, Gebäck, wilde Tortenkreationen in allen Farben, Fleisch und Wurstberge. Wurst scheint hier wohl eine regionale Spezialität zu sein. Nicht diese auch oft auf der Straße erhältlichen Miniwüstchen kann man hier erwerben, sondern richtige Wurstringe. Ich muss mal nachfragen, wie sie die essen. Auf Speisekarten habe ich bisher keine Wurst entdeckt. Im ersten Stock gibt‘s Textilien. Übrigens auch Wolle. Aber leider keine Matten. Ich ziehe erfolglos ab. Morgen frage ich Ayi mal nach einen Spielzeugsupermarkt.

 

Den Nachmittag habe ich dann kurzerhand verschlafen. Den Abend mit meinen überschaubaren Hausaufgaben ausklingen lassen.