08Dezember
2019

Sonntagmorgens halb zehn in China...

...meine Nachbarn hämmern und werden das auch den ganzen Tag über fortführen.

 

Ich wache um zwanzig nach sechs auf. Das ist das erste Mal seit einer Woche, dass ich deutlich mehr als zwei Stunden am Stück geschlafen habe. Ich fühle mich ziemlich fit. Draußen ist es schon hell und zu Hause ist auch noch jemand wach. Wunderbar, so kann der Sonntag beginnen. Einige Zeit und einige Zeitungsseiten, Kaffeebecher und ungetoastete Toastbrotscheiben mit Erdnussbutter später scheint die Sonne dann auch schön warm zu meinem Fenster hinein. Hach, eigentlich ist das echt schön. Allerdings von der Wärme her fast nicht auszuhalten in Kombination mit der Heizung.

 

Da die Geschäfte auch sonntags geöffnet sind, gehe ich gegen Mittag ins benachbarte Einkaufszentrum. Ich kaufe mir eine Schere und ein kleines Küchenmesser, sowie ein Kiwisaftgetränk. Eigentlich will ich ja nur die Glasflasche, in der ich mir Ingwerwasser machen will, aber zuvor muss ich wohl eineinhalb Liter grüne Zuckerpampe austrinken. Was soll‘s. Ich habe sie mal auf dem Balkon kalt gestellt. Von der Dose „Rio light. Yoghurt Drink + Vodka“ mache ich lieber nur ein Foto. In der Markthalle löse ich noch mein Problem mit dem Mittagessen, indem ich mir kurzerhand eine Portion kalte Nudeln mit Gemüse und Sesamsoße mit nach Hause nehme. Die Morcheln darf die nette Dame hinter dem Tresen getrost behalten, die mochte ich ja noch nie.

 

Der Blick auf den Wetterbericht sagt gegen 14 Uhr nur noch minus fünf Grad. Da ich beschlossen habe, dass ich eigentlich erst ab minus zehn oder bei Schnee eine brauchbare Ausrede habe nicht joggen zu gehen, schnüre ich kurzerhand die Laufschuhe und laufe los. Gleich nebenan befindet sich ja ein Unicampus, der den großen Vorteil hat halbwegs autofrei zu sein und vermutlich auch geräumt zu werden, wenn doch mal etwas mehr Schnee fallen sollte. Außerdem hat er einige „natürliche“ Hindernisse wie Treppen vor den Gebäuden, die sich ganz gut in den Lauf einbeziehen lassen. Meine neuen Matten teste ich auch noch. Bin mal gespannt, was der Muskelkater morgen oder übermorgen dann so macht.

 

Nachmittags ist dann Lernprogramm angesagt, bis die Konzentrationslosigkeit mich vor die Tür zum Abendessen treibt. Letztlich lande ich bei einem in einem heißen Pfännchen servierten Schmorgericht mit Kartoffeln und ganz vielen langstieligen weißen Pilzen (es dürften diese ganz oben rechts sichtbaren gewesen sein). Ist lecker. Es gibt noch Reis und Tomatensuppe dazu. Das weiß ich, weil ich sie immerhin probiert habe.

 

Ich will auch so eine Jacke!