01Januar
2020

Neujahrsmorgen

Ein frohes neues Jahr! Wünscht es sich dieses Jahr im Abstand von sieben Stunden gleich zweimal. Einmal vor dem (nächsten) Einschlafen und einmal für mich dann zum Frühstück.

 

Mein Neujahrsmorgen begrüßt mich mit blauem Himmel, Sonnenschein und superlauschigen fünfzehn Grad unter Null. Ich koche Kaffee und verarbeite Bananen und Drachenfrucht, diesmal die weißfleischigen, mit Sojamilch zu Smoothie. Die leicht dunkelgelben Bananen gibt‘s zum halben Preis der gelbgrünen. Und man muss sie nur vier bis fünf Tage statt zehn liegen lassen, bis man sie dann mal essen kann. Ich mache endlich die Mütze fertig. Sozusagen Neujahrsmorgenbeschäftigungstherapie.

 

Zum Halskratzen gesellt sich inzwischen eine dauerlaufende Nase, was mir das Dauerlaufen noch mehr verleidet als die Außentemperaturen. Ich sehne mich nach Wald. Nacken und Rücken sind auch weiterhin verspannter, als mir das passt. Also trainiere ich gemächlich und gemütlich in meinem Zimmer vor mich hin. Irgendwann krame ich dann auch endlich die Sachen heraus, die ich erledigen muss und zwänge und zwinge mich hinter den Schreibtisch. Wenn ich dann mal anfange, läuft es ja und macht auch Spaß.

 

Abends gehe ich noch kurz auf einen Teller Jiaozi vor die Tür, auf den ich allerdings fast eine halbe Stunde warten muss. So viel zu kurz. Während meiner Wartezeit versüßen sich die dort (Un-)Beschäftigten die Zeit mit Videos Schauen. Manchmal nervt die Geräuschkulisse schon. Der Abend endet wieder mit Bauchweh. Ob doch der Schnittknoblauch schuld ist?

 

Zu Hause angekommen kippt der Boden vom Wasserkocher ab und baumelt nur noch an zwei Drähten. Ah, da sind auch die Ursachen der Klappergeräusche, ich hatte mich schon länger gewundert. Drei einsame Muttern, die sich gelöst haben. Morgen werde ich Ayi bescheid geben.