02Januar
2020

Brummschädel

Heute Nacht habe ich von Pizza geträumt. Von knuspriger Pizza mit ganz dünnem Teig und einem Belag aus frischen Tomatenstücken. Und mit Basilikum. Hm. Ich koche einen Kaffee mit dem lädierten Wasserkocher und schicke Ayi eine Nachricht. Sie wirkt nicht so begeistert. Aber ich habe die Schrauben nicht gelockert. Morgen gibt es angeblich einen neuen. Wunderbar. Weniger wunderbar ist mein Kopf. Der tobt.

 

In der Sprachschule wimmelt nur so von Leuten, scheinbar sind einige neu angereist. Überall unbekannte Gesichter, die fleißig Formulare ausfüllen. Mich interessiert eigentlich erst einmal nur der Wasserspender, damit ich irgendwie die Erkältung wegtrinken kann. Meine Lehrerin fragt auch in den ersten fünf Minuten des Unterrichts, was mir denn los sei. Ich sähe irgendwie platt aus. Recht hat sie. Die Schmerztablette will noch nicht wirken. Sie schickt Bilder irgendeiner chinesischen Erkältungsmedizin in unsere Chatgruppe.

 

Im Konversationskurs gibt‘s heute richtig Konversation. Und wir kommen ständig vom Thema ab. Was ich nicht so sonderlich tragisch finde. Witziger finde ich eher, wie ähnlich sich entfernte Sprachen dann doch sind. Ein Schweinenest ist eine dreckiges Zimmer bzw. eine dreckige Wohnung. Kommt bekannt vor? Den Saustall kennen wir ja so auch. Eine kleine Wohnung ist ein Hundenest. Und das Hühnernest ist eine Strubbelkopffrisur. Und was passiert, wenn man in ein Hornissennest sticht, könnt man sich auch denken.

 

Abends mache ich einen Spaziergang über das Unigelände nebenan und ein paar Fotos der inzwischen fertig bearbeiteten Eisblöcke. Danach springe ich schnell in den Supermarkt, kaufe Getränke und einen Beutel mit Yams-Chips. Die bestehen zwar auch in erster Linie aus Kartoffelflocken, aber was soll‘s. Und sie schmecken nach Süßstoff, der sich dann auch prompt auf der Zutatenliste findet.

 

Oh, wie schön kitschig!