21Januar
2020

IKEA

Heute Morgen gibt es keine Baozi, auch in der Pause eine Stunde später nicht, als ich extra noch einmal zum Baoziladen gehe. Dann habe ich heute eben einen grummelnden Magen. Im Unterricht bin ich dann wieder erst mal allein. Das scheint jetzt wohl üblich zu werden. Naja. aus dem Nebenraum kommen Geräusche. Ich halte den Ursprung für einen Spitzer, aber es ist wohl eine Kaffeemühle, und bald darauf durchströmt auch Kaffeeduft den Raum. Wie beginnen eine neue Lektion, die letzte in diesem Buch. Die Lehrerin hat das Ziel, es noch vor den Ferien abzuschließen. Das kann ja heiter werden. Ich versuche sie mit vielen Fragen zu bremsen, aber das klappt nur minder gut.

 

Im Konversationskurs sprechen wir weiter über das Wetter. Die Mitschülerin meint, der Raum sei zu klein für unseren Kurs, ein größerer sei besser. Die Lehrerin überlegt hin und her, meint aber, es gäbe eigentlich keinen anderen, der verfügbar sei. Aber sie wolle sich kümmern. Und dann kommt, eine halbe Stunde vor Unterrichtsschluss, noch der, der seine Sachen nicht wäscht. Mit dem gleichen fleckigen Pullover wie in den Tagen zuvor schon. Ich muss der Mitschülerin dann doch recht geben.

 

Mittags mach ich mir die Reste warum um dann nachmittags den Bus zu IKEA zu nehmen. IKEA liegt etwas außerhalb und ich fahre knapp eine halbe Stunde in Richtung Süden. Ich drehe eine Runde durch die Ausstellung, die sich kaum von der in Deutschland unterscheidet, um dann im Restaurant etwas essen zu gehen. Man wirbt für IKEAs Umweltfreundlichkeit und vegetarisches Essen, aber heute gibt es extra zum kommenden Neujahr den extragroßen Fleischteller – nur Fleisch – im Angebot. Also nehme ich ein Stück Tiramisu und eine Tasse für den Kaffee. Am Nachbartisch sitzt ein kleiner Junge, der unaufhörlich auf Englisch zählt, während seine Mutter über dem Handy hängt.

 

 

Dann lerne ich beim Kaffeetrinken Vokabeln, bevor ich mich ins untere Geschoss begebe und eine letzte Runde durch die Markthalle drehe. Es gibt doch etwas Deko zum Neujahr. Hinter den Kassen kaufe ich ein Päckchen Kaffee (ha!) und noch einen Hotdog. Dann gehe ich zur Bushaltestelle und warte auf den Bus. Ein Mann, der es besonders eilig hat, stellt sich schon auf die Fahrbahn, als der Bus näher kommt. Und hat Glück, denn die Straße ist spiegelglatt und der Bus rutscht das letzte Stück auf ihn zu, bevor er doch noch vor dem Mann stehen bleibt.

 

Mein abendlicher Versuch essen zu gehen scheitert. Es ist alles zu, die Bürgersteige sind hochgeklappt. Ich kaufe Limo und frage nach den Öffnungszeiten an den Feiertagen, dann gehe ich heim.