13Januar
2020

Marshmallow und Zuckerwatte

Nach Kaffee und Dusche gehe ich los zum Baoziladen, Frühstück einkaufen. So langsam haben sie sich auch daran gewöhnt, mich da jeden Morgen zu sehen und der Mann, der die gestapelten Dampfkörbe nach draußen trägt, wo sie dann vor dem Laden auf den Dampfkessel gestellt werden, begrüßt mich ebenso freundlich wie die Frau, die mir welche einpackt. Hach, das hat schon ein bisschen was vom Gefühl zu Hause zu sein.

 

Im Unterricht besprechen wir die neuen Vokabeln. Eine davon ist Marshmallow. Was man halt so braucht. Ich frage nach, ob man in China Marshmallows auch über dem Feuer grillt. In dem Moment habe ich das Gefühl, dass meine Lehrerin mich jetzt endgültig für vollkommen durchgeknallt hält. Sie will wissen, wie das gehen soll? Man steckt sie auf einen Stecken und grillt sie. Sie zückt ihr Smartphone, tippt etwas ein, und zweigt uns ein Foto von Zuckerwatte? Die da? Nee, meinen meine Mitschülerin und ich, kleiner. Sie tippt noch einmal, dieses Mal findet sie ein Bild von dem, was wir als Marshmallow bezeichnen. Da gibt‘s wohl im Chinesischen nur ein Wort dafür. Seltsam findet die Lehrerin die gegrillten Marshmallows dennoch.

 

Im Konversationskurs beginnen wir heute mit dem neuen Buch. Es ist auch nicht so großartig anders als das letzte, hat aber eine andere Farbe und neue Themen. Auch welche, die nicht ganz so sehr aus der Luft gegriffen sind, wie das sonst mitunter der Fall ist. Ich mag den Kurs gern.

 

Eigentlich ist das Wetter momentan wieder wärmer, aber so ganz bin ich meine Erkältung doch noch nicht los, also lasse ich das Joggen besser sein, auch wenn es mich in den Füßen juckt. Spätnachmittags gibt‘s ein bisschen Sport und dann verlasse ich das Haus noch einmal, um ein paar Jiaozi essen zu gehen. Später am Abend schickt die Lehrerin noch eine Nachricht, dass sie aus familiären Gründen ab morgen nicht mehr kommen wird. Ohje.